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Berufsbildung für vulnerable Jugendliche in Uvira/ Demokratischen Republik Kongo

Der Osten der Demokratischen Republik Kongo ist besonders von den jahrzehntelangen Konflikten im Land betroffen. Der Krieg um die Ressourcen in diesen an Rohstoffen und fruchtbaren Gefilden reichen Land, ethnisch aufgeladene Konflikte, marodierende Rebellengruppen und die fehlende Infrastruktur haben zu einer katastrophalen Instabilität in der Region geführt. Die Folgen sind extreme Armut und Vertreibung. Hier ist besonders die 380 000 Einwohner zählende Stadt Uvira am Tanganjika See betroffen. Oft leben hier Kinder und Jugendliche in extrem prekärer Situation.

Viele Kinder verlassen auf Grund von großer Armut ihr Zuhause, die Mehrheit hat nie eine Schule besucht. Sie haben keine Beschäftigung, andere verdingen sich als Hafenarbeiter, als Tagelöhner in den Plantagen, oder in den Minen, wo sie ausgebeutet werden. Wieder andere überleben durch Diebstahl oder Prostitution.

In Uvira gibt es seit 2016 ein Berufsbildungszentrum, das Centre Don Bosco der Salesianer. Dort können vulnerable Jugendliche eine informelle Kurzausbildung innerhalb eines Jahres abschließen, die es ihnen ermöglicht, fern vom Überleben auf der Straße, fern der Rebellengruppen und ohne Ausbeutung sich selbst eine Existenz aufzubauen.

Ziel des nunmehr abgeschlossenen Projektes war es benachteiligten Jugendlichen, durch eine handwerkliche Ausbildung und ganzheitliche Begleitung, zu ermöglichen eine Existenz aufzubauen. Sie sollten die Möglichkeit erhalten, ihren Lebensunterhalt mit ihren Fähigkeiten selbst zu verdienen. Durch das Projekt sollte ihre Resilienz gestärkt werden und sie sollen sozial und beruflich in der Gesellschaft verankert werden.

Geplant war eine einjährige Berufsbildung für etwa 100 Jugendliche in fünf Ausbildungsbereichen: Schneidern, Maurerei, Schreinerei, Automechanik sowie innerhalb eines Kurses allgemeine Mechanik und Schweißen. Die Kurse sind an den Bedarf vor Ort angepasst. Außerdem wurden für diejenigen, die nicht oder kaum lesen und schreiben können, Alphabetisierungskurse angeboten.

Insgesamt wurden 102 Jugendliche (43 Mädchen und 59 Jungen) ausgewählt und in mehreren Zuhör- und Orientierungssitzungen wurden ihnen die verschiedenen angebotenen Ausbildungsgänge und die weiteren Dienste des Zentrums erläutert. Hierbei wurden ihre Hintergründe und psychologischen Probleme besser verstanden, wodurch die Lehrer besser auf sie eingehen und auf ihre Probleme reagieren konnten.

39 Mädchen entschieden sich anschließend für den Ausbildungsgang Schneiderei. 15 Jugendliche, davon ein Mädchen, entschieden sich für Tischlerei. 18 Jugendliche, davon ein Mädchen, entschieden sich für Schweißen und Montage. 16 junge Männer traten dem Ausbildungsgang Maurerei bei und 14 Jugendliche, davon zwei Mädchen, dem Ausbildungsgang KFZ-Mechanik. Die Lehrkräfte des Don-Bosco-Zentrums Uvira haben die jungen Begünstigten während der Ausbildung intensiv begleitet und mit ausreichend vorhandenem Lehr- und Ausbildungsmaterial versorgt. Für die Berufspraktika hatte man rund 20 Unternehmen gewinnen können, in denen die Absolventen handwerkliches Geschick erlernen und vertiefen konnten. Ausbildungsbegleitend wurden die Fähigkeiten der Jugendlichen in Lesen, Schreiben und Rechnen gestärkt. Um den Jugendlichen zu helfen, schwierige Erlebnisse, Probleme im Alltag und psychologische Probleme zu verarbeiten und zu lindern, wurden Aktivitäten wie Spiele, Tänze, Fußball und Basketball sowie Beratungssitzungen organisiert.

Als Erfolg ist zu werten, dass 85 Jugendliche die Ausbildung erfolgreich abschließen konnten. Sie erhielten ihre staatlichen Zertifikate. 17 Jugendliche haben die Ausbildung abgebrochen.

Darüber hinaus wurden nach Abschluss der Praktika direkt 7 Schneiderinnen, 6 Jugendliche aus der Tischlerei, 8 im Maurerhandwerk und 6 in der Mechanik vom ihrem Praktikumsbetrieb übernommen.

Der Verein „Hilfe zur Selbsthilfe-Dritte Welt eV“ ist stolz darauf, dass mit seiner Unterstützung benachteiligte Jugendliche in Uvira nun dank der Berufsausbildung ein eigenständiges Leben führen können.

 

Für das Projekt stellte der Verein „Hilfe zur Selbsthilfe-Dritte Welt eV“ mit 20000 € die beinahe vollständige Finanzierung sicher.