Mobile medizinische Versorgung für Straßenkinder in Neu Delhi/Indien

In Delhi ist die Schere zwischen arm und reich auf den Straßen besonders offensichtlich zu sehen. Neben Luxusgeschäften sieht man am Straßenrand bettelnde Kinder und notdürftig aufgestellte Zelte inmitten einer Verkehrsinsel oder unter einer Autobahnbrücke. Ein Grund für diese Armut ist die Zuwanderung der verarmten Landbevölkerung in die rund 12 Millionen Einwohner starke Hauptstadt. In der Hoffnung auf Arbeit kommen diese Menschen in die Städte und landen meist auf der Straße, wo sie versuchen durch Betteln oder Tagesjobs auf Baustellen ihr tägliches Überleben zu sichern. Alleine in Delhi haben sich so schon über 3.000 Slums gebildet.

Die Salesianer Don Boscos stellen sich diesem Problem, indem sie verschiedene Anlaufstationen und Ausbildungsmöglichkeiten für marginalisierte Kinder und Jugendliche etabliert haben. Sie kümmern sich um Kinder und Jugendliche, die keine Familie haben und sich alleine auf der Straße durchschlagen müssen. Sie erhalten regelmäßige Mahlzeiten und ein sicheres Zuhause. Durch Nachhilfeunterricht werden sie wieder auf die Schule vorbereitet. Schaffen es die Jugendlichen, der Straße fern zu bleiben, bieten die Salesianer Don Boscos ihnen nach der Schule auch die Möglichkeit, eine berufliche Ausbildung zu absolvieren. In den Berufsbildungszentren der Salesianer Don Boscos können sie eine Ausbildung in Schweißen, Elektrotechnik, Schneiderei, Computeranwendungen, Buchdruck und Graphik absolvieren. Es gibt viele Erfolgsgeschichten von ehemaligen Straßenkindern, die jetzt eine feste Anstellung in einem Betrieb haben und ihre eigene Familie ernähren können.

Im Jahr 2010 haben die Salesianer Don Boscos ihr Programm ausgeweitet, um die medizinische Versorgung von Straßenkindern zu verbessern. Jedes Jahr können in der zentralen Bahnhofstation von Delhi über 2.000 Kinder medizinisch versorgt werden. Der Staat kümmert sich bislang nur sehr wenig um die Slums. Es werden zwar Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, genutzt und betrieben werden sie aber von lokalen NGO’s.

Vor zwei Jahren beschlossen die Salesianer, das medizinische Programm auszuweiten. Man kaufte einen Bus und stellte zusätzliches medizinisches Personal ein. Der Bus fährt zehn verschiedene Slums und Anlaufstationen von Straßenkindern in Delhi an. Monatlich werden durch die mobile Klinik nun zusätzlich 400 – 500 Menschen erreicht – hauptsächlich handelt es sich um Straßenkinder im Alter von 1-16 Jahren. Häufige Krankheiten sind Hautkrankheiten, Unterernährung, Magen-Darm-Entzündung, Ohrenentzündung, Anämie, Fieber aufgrund einer Virusinfektion, entzündete Wunden und entzündete Atemwege

Die jährlichen Gesamtkosten dieses Projekts betragen 25.600 Euro. Hauptkostenpunkt sind die Gehälter des Arztes und der Krankenschwester sowie der Kauf von Medikamenten und medizinischer Ausrüstung. Bei Hilfe zur Selbsthilfe e.V. wird eine Unterstützung des Projektes im Rahmen von 5.000 Euro beantragt. Der Restbetrag ist durch Drittmittel gedeckt. Der Vorstand ist dieser Bitte gerne nach gekommen.

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