Haiti ist seit vielen Jahren bekannt als das Armenhaus der Karibik. Die Insel ist gezeichnet von erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen, darunter weit verbreitete Armut und Arbeitslosigkeit, die durch politische Instabilität und ineffektive Regierungsführung verschärft werden.
Soziale Probleme wie mangelnde Bildung, Gesundheitsversorgung und extreme Ungleichheit belasten die Bevölkerung zusätzlich. Politische Unsicherheit, Korruption und das Fehlen funktionierender demokratischer Institutionen führen zu einer schwachen Rechtsstaatlichkeit und häufigen Gewaltausbrüchen. Naturkatastrophen wie Erdbeben und Hurrikane verschlimmern die Situation regelmäßig, zerstören Infrastruktur und verschärfen humanitäre Krisen.
Das Land scheint nicht zur Ruhe zu kommen. Die Not war bereits in den letzten Jahren groß, doch nun steht die Karibikinsel vor einer humanitären Katastrophe ausgelöst durch die eskalierende Gewalt von bewaffneten rivalisierenden Banden.
Seit Ende Februar 2024 erlebt Haiti eine Welle der Gewalt vor allem in der Hauptstadt Port-au-Prince. Durch Straßenblockaden der Banden und willkürlich erhobene Steuern auf Lebensmittel und Treibstoff sind die Preise für Nahrungsmittel ins Unermessliche gestiegen. Die meisten Menschen, die als Tagelöhner*innen arbeiten, haben keinerlei Einkommen mehr, da die Sicherheitslage es nicht ermöglicht, einer Beschäftigung nachzugehen. Gleichzeitig gehen tausende von Kindern und Jugendlichen nicht mehr zur Schule. Inzwischen haben etwa 360 000Menschen die Hauptstadt verlassen und suchen Zuflucht und Schutz vor der ausufernden Gewalt in anderen Landesteilen.
Die Salesianer Don Boscos möchten für die aus der Hauptstadt geflüchteten Kinder und Jugendlichen den Zugang zu Bildung sicherstellen und ihre Bildungschancen fördern durch die Vergabe von Schulstipendien in sechs ihrer Schulen in den übrigen Landesteilen.
Schüler*innen zwischen 12 – 19 Jahren, deren Familien sich die mit dem Schulbesuch verbundenen geringen Kosten nicht leisten können, sollen davon profitieren. Die vorgesehenen Schulstipendien beinhalten sämtliche Kosten für den Schulbesuch (Schulmaterialien, Schuluniform, Zahlung der Lehrergehälter, täglich eine warme Mahlzeit) sowie eine zusätzliche psychosoziale Unterstützung für die Betroffenen, um die z. T. traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten, die mit der eskalierenden Bandengewalt sowie der Flucht aus der Hauptstadt verbunden waren.
Ein Schulstipendium für ein Jahr für ein Kind /Jugendlichen kostet 260 Euro ( ( 21,66 Euro/Monat ).
Auch wenn die Herausforderungen und Schwierigkeiten immer größer werden, bleiben die Salesianer bei und mit den Menschen und setzen weiterhin auf Bildung und Ausbildung als Schlüssel zur Überwindung von Armut, Gewalt und Perspektivlosigkeit.
Der Verein „Hilfe zur Selbsthilfe e. V. Dossenheim“ beteiligt sich an der Finanzierung des Projekts anteilig mit einem Betrag in Höhe von 21.512,73 Euro.