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Sicherung der Grundbildung für arme Kinder in Dimapur, Nordostindien

      Projekthintergrund

Trotz wirtschaftlichen Wachstums leben etwa 30% der indischen Bevölkerung in Armut, besonders in Großstädten wie Delhi und Kolkata sowie in ländlichen Gebieten. Nordostindien ist besonders unterentwickelt, leidet unter schlechter Infrastruktur und ethnischen Konflikten, und erhält wenig Unterstützung von der Zentralregierung. Viele Familien in Nagaland ziehen nach Dimapur, finden dort aber ohne Ausbildung nur schlecht bezahlte Jobs, was zu hoher Kinderarmut und Analphabetismus führt.
Die Salesianer Don Boscos betreiben in Dimapur 48 Zentren, die schulische und berufliche Ausbildung bieten und Teekooperativen fördern. Pater Sebastian gründete 2000 die Slumschulen „BOSCOME“, die Kindern aus armen Verhältnissen Bildung ermöglichen. Die Schulen decken den Unterricht von Kindergarten bis Klasse 5 ab. Ziel der Salesianer Don Boscos ist es, mit Hilfe von BOSCOME Kindern das Recht auf Bildung zu sichern und ihnen somit eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Durch die Schulbildung erhalten die Kinder eine Chance, der Armutsspirale zu entkommen. Es wird darauf geachtet, dass insbesondere auch viele Mädchen den Unterricht besuchen können.

Projektdurchführung

Das von Hilfe zur Selbsthilfe e.V. geförderte Projekt „Sicherung der Grundbildung für arme Kinder in Dimapur, Nordostindien“ wurde im Zeitraum vom 01.02.2023 bis 31.01.2024 durchgeführt und enthielt folgende 3 Komponenten:

a) Programmkosten

Im Rahmen des Projektes wurde ein Anteil der Gehälter der Lehrer:innen und des Fahrers finanziert, um den laufenden Betrieb für ein Jahr zu unterstützen. Aufgrund von Engpässen in der Corona-Krise fiel es den Salesianern schwer, die Gesamtkosten für die Gehälter zu tragen. Mit einer Unterstützung für 12 Monate erhielten sie genügend finanzielle Mittel, um den Fortbestand des Projektes sicherzustellen. Außerdem konnte mit Hilfe des Projektes die Verpflegung für die rund 400 Kinder während dem Schulbetrieb sichergestellt werden.

b) Anschaffungen

Zusätzlich war für den Schulbetrieb der Kauf von neuen Schulmaterialien wie Bücher, Hefte und Stifte notwendig. Zudem benötigten die Kinder neue Uniformen und Schulranzen. Teilweise wurden auch Kleidungsstücke wie Schuhe von BOSCOME zur Verfügung gestellt, da die Eltern dafür nicht aufkommen können.

c) Verbesserung der Infrastruktur

Zur Verbesserung der Infrastruktur wurden zwei Maßnahmen durchgeführt. Zum einen hatten die Schüler:innen der Slumschule keinen Ort, an dem sie sich alle versammeln konnten. Der Salesianerpater Fr. Sebastian hatte daher begonnen, eine kleine Versammlungshalle zu errichten. Diese konnte dank der finanziellen Unterstützung von Hilfe zur Selbsthilfe e. V. fertig gestellt werden.

Zum anderen stellte der Mangel von ausreichend und sauberem Trinkwasser die Salesianer, Mitarbeitenden, Kinder und ihre Familien aus den Slums vor ständige Herausforderungen. Dieser seit langem bestehende Bedarf konnten nun durch das Bohren eines Brunnens behoben werden. Nach anfänglichen Einwänden der Nachbarn und einem komplizierten Genehmigungsverfahren, durften unsere Partner die Bohrung schließlich durchführen. Die Bohrung war erfolgreich, und jetzt verfügt die Schule über ausreichend Wasser für ihren Bedarf. Das Bohren des Brunnens wurde von Fr. Sebastian, dem Direktor von BOSCOME, persönlich beaufsichtigt, sodass diese erfolgreich umgesetzt werden konnte.

Erreichen der angestrebten Projektziele

Das Ziel des Projekts, das Bildungsniveau der Kinder in den Slums von Dimapur zu verbessern und ihnen hierdurch bessere Zukunftsperspektiven zu bieten, wurde vollumfänglich erreicht. Durch die Finanzierung der Gehälter der Lehrer:innen und des Fahrers konnte den Kindern eine Kontinuität an verlässlichen Vertrauenspersonen und Vorbildern ermöglicht werden. Gleichzeitig wurden sie mit Schulmaterialien und -uniformen ausgestattet und erhielten regelmäßige Mahlzeiten. Stolz und hoch motiviert besuchten die Schüler:innen regelmäßig die Schule und haben hierdurch auch ihre Eltern und Familien den Mehrwert von Bildung spüren und erleben lassen.

Außerdem konnten im Berichtszeitraum durch die Fertigstellung der kleinen Halle und die Bohrung des Brunnens erheblich zur Verbesserung der Infrastruktur beigetragen werden. Die Umsetzung der oben genannten Maßnahmen hat das Lernumfeld der Schüler:innen deutlich verbessert. Sie haben einen geeigneten Ort, an dem sie sich versammeln können, um zu spielen, außerschulischen Aktivitäten nachzugehen und Nachhilfeunterricht zu erhalten. Der Brunnen bietet ausreichend sauberes Wasser zum Trinken, Kochen, Putzen und die persönliche Hygiene.

Die weiteren laufenden Kosten für die BOSCOME Slumschulen werden mit der Unterstützung von Don Bosco Mondo und Mission sichergestellt. Die Salesianergemeinschaft aus Dimapur sowie alle Mitarbeitenden, Kinder und Eltern bedanken sich beim Hilfe zur Selbsthilfe e.V. für die großzügige finanzielle Unterstützung!