Auf Ihrer Weltreise besuchten Martina und Herbert Debatin in Osttimor eine Einrichtung der Salesianer Don Bosco.
Timo- Leste ist ein sehr junges Land, es wurde 2002 gegründet. Es liegt in Asien auf der Insel Timor, östlich von Indonesien und nördlich von Australien. Timor-Leste hat ca. 1,3 Millionen Einwohner und ca. 97% der Bevölkerung ist katholisch. Das liegt daran, dass Timor-Leste über lange Zeit eine portugiesische Kolonie war. Mit einem Altersdurchschnitt von 20 Jahren hat Timor-Leste eine außergewöhnlich junge Bevölkerung. 60 % der Bevölkerung ist unter 25 Jahren. Der Altersdurchschnitt ist in den letzten Jahren gestiegen. Das liegt vor allem an einem verbessertem Gesundheitssystem und auch die Anzahl der Kinder pro Familie ist niedriger als früher.
In diesen Tagen erreichte uns dieser Bericht:
Besuch von Don-Bosco-Schulen und Bildungseinrichtungen in Timor-Leste am 30. und 31. Januar 2024. Begleitet hat uns Father Gui von Don Bosco Comoro in der Hauptstadt Dili.
Es gibt aber auch weitere sehr große Bildungseinrichtungen in Fatumaca und in Laga. Insgesamt sind es 17 Bildungseinrichtungen mit über 9300 Schüler und Schülerinnen.
Die „elementary school“ startet mit dem Alter von 6 Jahren, die“ high school“ mit 12, die „secondary high school“ mit 15 und endet mit 18. Nach der Schule werden von Don Bosco folgende Ausbildungen angeboten:
- 1 Jahres Ausbildung für „einfachere“ Berufe, wie Klempner, Elektriker, Hausbauer, Mechaniker. Die Ausbildung hat zwei Teile: 10 Monate Theorie an der Schule und 2 Monate Praktikum in der Firma.
- 3 Jahres Ausbildung für hoch qualifiziertere Berufe, wie z.B. Micro Computing oder Metallverarbeitung
- Studium, z.B. Philosophie in Comoro
Zusätzlich zu den Schulen und Ausbildungsstätten hat Don Bosco 2 Waisenhäuser. Jeweils eines für Jungen und Mädchen für ca. 120 Waisenkinder. In einigen Bildungsstätten werden auch junge Erwachsene ausgebildet, die die erste Ausbildung abgebrochen haben oder sonstige Schwierigkeiten hatten. Ihnen wird hier eine zweite oder manchmal dritte Chance geboten einen Berufsabschluss zu erhalten.
Es ist besonders erwähnenswert, dass die Schulen und Ausbildungsstätten sehr oft in ländlichen Gebieten sind. Die Straßen dorthin sind auch heute noch teilweise in kaum passierbarem Zustand, besonders nach der großen Flut 2021. Daher ist es wichtig, dass auch hier gut ausgestattete Schulen sind, damit diese Kinder nicht vergessen werden. Teilweise ist der einfache Schulweg der Kinder über eine Stunde. Ein einfacher Schulweg ist es dann, wenn keine Flüsse zu überqueren sind, was besonders in der Regenzeit sehr schwierig ist.
Wir haben viel mit den Schuldirektoren und Lehrern gesprochen. Alle sind hoch motiviert. Und trotz deren täglichen Herausforderungen und der zusätzlichen Vorbereitung für das Fest des Don Bosco am 31.1. haben sich alle Personen viel Zeit für uns genommen und die Aufgaben und natürlich auch die Nöte der jeweiligen Schulen erläutert.
Schule und Ausbildung in Fatumaca
Die älteste Schule mit zusätzlichem Ausbildungszentrum in Timor-Leste befindet sich in Fatumaca.
Sie wurde 1963 gegründet. Fatumaca ist ungefähr 3 Autostunden östlich von der Hauptstadt Dili entfernt. Die Region ist landwirtschaftlich geprägt und die Straße dorthin wurde zwar kürzlich renoviert, ist aber teilweise noch sehr einfach. Man kann sich deshalb nur schwer vorstellen, wie schwierig es war in dieser Gegend eine Schule zu gründen. Das war mit Sicherheit eine sehr schwierige Aufgabe und konnte nur mit großer Begeisterung für die Sache getan werden. Heute bietet Fatumaca alle Arten von Schulen und Ausbildungen an. Ich sehe diese als ganz wichtigen Erfolgsfaktor an. Denn die Schülerinnen und Schüler sehen nicht nur die Schulausbildung sondern quasi nebenan auch die Möglichkeiten, was es an Ausbildungen gibt.
Fatumaca hat heute deutlich mehr als 1000 Schülerinnen, Schüler und Auszubildende. Diese kommen aus einem Umkreis von rund 100 km². Hier gibt es auch Unterkünfte für Schüler, die aus sehr armen Verhältnissen kommen oder so weit weg wohnen, dass sie nicht jeden Tag zur Schule kommen können. Es gibt auch jene Ausbildungen für junge Menschen, die in ihrer Vergangenheit keinen Abschluss gemacht haben und eine zweite Chance dafür benötigen. Wenn man durch Fatumaca geht, fühlt man den Zusammenhalt und die positive Energie, die von diesem Ort ausgeht.
Das „Colégio Fatumaca“ fragt nach Unterstützung durch die Dossenheimer Organisation Hilfe zur Selbsthilfe – Dritte Welt e.V. Das Dach der Grundschule ist defekt und es regnet teilweise in die Klassenzimmer hinein. Natürlich besonders häufig während der Regenzeit. Die Zimmerdecken sind schimmlig. Das Dach ist über 25 Jahre alt und wurde seinerzeit mit „minderwertigem“ Holz gemacht. Es ist schon traurig zu sehen, dass die Räume für die Jüngsten die schlechtesten sind.
Auf den Bildern sieht man den Zustand der Klassenzimmer und des Gebäudes. Father Gui bereitet gerade die Zusammenstellung der Kosten vor, die die Reparatur des Daches bedeuten würde. Am besten wäre es natürlich, wenn das Dach noch vor der nächsten Regenzeit repariert werden könnte. Diese beginnt im Dezember 24.
Der Verein „Hilfe zur Selbsthilfe e. V. Dossenheim“ beteiligt sich an der Finanzierung des Projekts anteilig mit einem Betrag in Höhe von 20.000,00 Euro.