
Abschlussbericht
Rückmeldung aus Maram – Nord-Ost-Indien
Zur Einrichtung eines Computerraums inkl. Solaranlage an der St. John Paul II Schule in Maram Khullen / Manipur, Nordost-Indien hat der Verein Hilfe zur Selbsthilfe – Dritte Welt e.V. 1923 einen wesentlichen finanziellen Beitrag geleistet. Kürzlich hat uns von dort die Rückmeldung erreicht, dass die Maßnahme durchgeführt ist und die Kinder die Einrichtung nutzen.
Indien steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen, da trotz des Wachstums massive soziale Probleme wie Armut, Ungleichheit, Analphabetismus und Benachteiligung bestehen. Rund 30 Prozent der Bevölkerung leben unter extremen Bedingungen mit weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag. Im Jahr 2009 wurde Bildung in Indien als Grundrecht verankert, doch die Realität zeigt große Defizite: Zwar werden 96 Prozent der Kinder eingeschult, doch rund 33 Prozent der Mädchen und 39 Prozent der Jungen brechen die Schule vor der achten Klasse ab, vor allem in ländlichen Gebieten. Hinzu kommen gravierende Qualitätsunterschiede in der Bildung mit unregelmäßiger Lehrerpräsenz und überfüllten Klassenzimmern, während Privatschulen aufgrund hoher Gebühren für arme Familien unzugänglich sind. Digitale Bildung bleibt weitgehend auf städtische Regionen konzentriert, während der Zugang zu Computern in ländlichen Gebieten stark eingeschränkt ist.
Der Projektstandort Maram im Nordosten Indiens, eine der am wenigsten entwickelten Regionen des Landes, ist geprägt von ländlichen Dörfern und leidet unter einer schlechten Infrastruktur. Maram Khullen, ein abgelegenes Dorf mit rund 5.000 Einwohnern, kämpft mit einer unzuverlässigen Stromversorgung und einer schwachen wirtschaftlichen Situation, die weitgehend von der Landwirtschaft abhängt. Die 1986 gegründete Schule St. John Paul II ist eine wichtige Bildungseinrichtung für die Kinder der Region. Um den Unterricht trotz der instabilen Stromversorgung aufrechterhalten zu können, wurde eine kleine Solaranlage in das Projekt integriert, die eine zuverlässige Stromquelle für den Computerraum bieten soll.
Im Rahmen des Projekts konnten erfreulicherweise zwei zentrale Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden:
- Einrichtung eines voll funktionsfähigen Computerlabors. Der Prozess verlief im Wesentlichen gemäß Planung.
- Installation einer 5-kW-Solarstromanlage.Hierbei kam es bei der Installation der Solarpaneele zu zeitlichen Verzögerungen. Aus diesem Grund konnte das Projekt nicht wie ursprünglich geplant im Oktober 2024 abgeschlossen werden, sondern erst im Februar 2025.
Das Ziel der Solarstromanlage bestand darin, eine zuverlässige und nachhaltige Energiequelle für das Schulgelände zu etablieren. Die Anlage besteht aus Solarpaneelen, einem Wechselrichter, einem Batteriespeichersystem sowie weiteren sicherheitsrelevanten Komponenten. Die Anlage sollte insbesondere das neu eingerichtete Computerlabor mit Strom versorgen und dafür Sorge tragen, dass dessen kontinuierlicher Betrieb sichergestellt ist – auch in Zeiten instabiler Netzstromversorgung.
Das Computerlabor wurde eingerichtet und stellt nun eine wichtige Ressource für den digitalen Unterricht an der Schule dar. Insgesamt umfasst die Einrichtung 15 Desktop-Computer, die allesamt mit aktueller Lernsoftware ausgestattet sind. Das Labor wurde so gestaltet, dass es sowohl für den regulären IT-Unterricht als auch für projektbasiertes und selbstständiges Lernen genutzt werden kann. Schülerinnen und Schüler haben nun die Möglichkeit, digitale Lernmodule zu bearbeiten, Internetrecherchen durchzuführen und grundlegende Computerkenntnisse zu erwerben. Die neue Ausstattung hat es der Schule ermöglicht, digitale Bildung auf einem zeitgemäßen Niveau anzubieten und somit einen wichtigen Beitrag zur Chancengleichheit und zur Förderung digitaler Kompetenzen zu leisten.
Die Projektmaßnahmen führten zu einer Reihe von konkreten Verbesserungen. Die Schule hat nun eine verlässliche und nachhaltige Stromquelle, die es ermöglicht, das Computerlabor kontinuierlich zu betreiben – unabhängig von externen Stromausfällen. Die digitale Ausstattung wurde erweitert, was dazu beigetragen hat, die pädagogischen Möglichkeiten im Unterricht zu verbessern. Die technische Infrastruktur der Schule wurde verbessert, was sich hoffentlich auch langfristig positiv auf die Unterrichtsqualität auswirken wird. Die Auswirkungen auf die Zielgruppe – rund 200 Schülerinnen und Schüler – sind sowohl qualitativ als auch quantitativ spürbar. Die Lehrkräfte berichten von einer aktiveren Teilnahme und höherem Interesse am Unterricht.
Die Salesianer der Provinz IND bedanken sich herzlich bei Hilfe zur Selbsthilfe e.V. für die großzügige Unterstützung bei der Umsetzung dieses Projektes!