Krankenhaus Diözese Miao (Nordost-Indien)

Die Einweihung des ersten Krankenhauses in der Diözese Miao war lange erwartet worden. Herr Lungphi, der das Land für den Bau des Krankenhauses zur Verfügung gestellt hat, erklärte: „Die Stämme, die im äußeren Changlang Bezirk von Arunachal Pradesh leben, müssen nun nicht mehr über 100 Kilometer weit ins benachbarte Assam zur medizinischen Behandlung reisen. Diese medizinische Einrichtung ist ein großer Segen für die Menschen um Miao.“ Und Bischof George Pallipparambil (SDB) ergänzte: „Der Bedarf für ein Krankenhaus in der Gegend ist groß, denn die nächste medizinische Einrichtung befindet sich 120 Kilometer entfernt in Tinsukia in Assam.“ Der Bau ist noch nicht vollständig abgeschlossen und es stehen noch einige Arbeiten an. Aber dennoch plant die Diözese, den Krankenhausbetrieb im September aufzunehmen.

Das Krankenhaus verfügt über 25 Betten. Der Bau hat insgesamt vier Jahre gedauert – auch auf Grund mangelnder finanzieller Mittel und ungünstiger Witterungsbedingungen. Herr Konkhul Chithan, ein Vertreter der lokalen Politik von Miao, sagte: „Wir freuen uns, dass der Bau des Krankenhauses nun abgeschlossen ist.“

Das Haus ist gut ausgestattet mit modernsten Instrumenten für Tests und Diagnosen. Schwester Niramla, die Labortechnikerin des Krankenhauses, sagte: „Heute benötigen wir für die meisten Geräte Strom. Wir haben zwar ein Notstromaggregat, dennoch könnte die unregelmäßige Stromversorgung zu einem Problem werden. Wir hoffen, dass sich die Situation verbessert.“

Das Krankenhaus verfügt über eine solide Grundausstattung zur Behandlung von Krankheiten wie Tuberkulose, Malaria und Gelbsucht, die in diesem Teil des nordöstlichen Bundesstaates weit verbreitet sind. „Die Menschen sterben hier nicht an komplizierten Erkrankungen, sondern an ganz gewöhnlichen Krankheiten, die heilbar sind“, erklärte Bischof George. „Nur steht aufgrund der geographischen Entfernung häufig keine medizinische Versorgung für die Patienten zur Verfügung, wenn sie diese brauchen.“

In dem Krankenhaus werden neben mehreren Krankenschwestern aus Kerala auch zwei Ärzte rund um die Uhr im Einsatz sein. Darüber hinaus plant die katholische Kirche, hier ein Ausbildungszentrum für Krankenschwestern einzurichten. Und es soll auch ein Freiwilligen-Programm für junge Leute gestartet werden, in dem sie zu Gesundheitshelfern für die Dörfer ausgebildet werden.

Das Krankenhaus wird geleitet von einer erfahrenen Gynäkologin und einem erfahrenen Arzt, der bis 2015 im Regierungskrankenhaus in Miao gearbeitet hat. Sie werden von einem Team von gut ausgebildeten Krankenschwestern unterstützt. Der Krankenhausbetrieb soll zunächst mit einem Team von sechs Krankenschwestern, einer Rezeptionistin, einer Labortechnikerin, einem Apotheker, zwei Spezialisten für Brüche, zwei Wachmännern und zwei Fahrern aufgenommen werden.

Das Projekt hat uns beeindruckt und seine Notwendigkeit und Nutzen sind unbestritten. Hier könnte auch eine langfristige Zusammenarbeit lohnend sein. Zunächst jedoch haben wir beschlossen, das Krankenhaus mit 10.000 Euro zu unterstützen. Das Geld haben wir aus einer Erbmasse als Spende erhalten.

Hier folgen einige Bilder von der Einweihung:

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